1826, Sommer.
Mit Johann Peter Eckermann
Nach Vollendung der »Helena« hatte Goethe sich im vergangenen Sommer zur Fortsetzung der ›Wanderjahre‹ gewendet. Von dem Vorrücken dieser Arbeit erzählte er mir oft. »Um den vorhandenen Stoff besser zu benutzen,« sagte er mir eines Tages, »habe ich den ersten Theil ganz aufgelöst und werde nun so durch Vermischung des Alten und Neuen zwei Theile bilden. Ich lasse nun das Gedruckte ganz abschreiben; die Stellen, wo ich neues auszuführen habe, sind angemerkt, und wenn der Schreibende an ein solches Zeichen kommt, so dictire ich weiter und bin auf diese Weise genöthigt, die Arbeit nicht in Stocken gerathen zu lassen.«
Eines andern Tags sagte er mir so: »Das Gedruckte der ›Wanderjahre‹ ist nun ganz abgeschrieben; die Stellen, die ich noch neu zu machen habe, sind mit blauem Papier ausgefüllt, sodaß ich sinnlich vor Augen habe, was noch zu thun ist. Sowie ich nun vorrücke, verschwinden die blauen Stellen immer mehr, und ich habe daran meine Freude.«
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