1829, April.


Mit Hans von Gagern und dessen Sohn Max

Als mein Vater im April 1829 mich [Max] als einen Göttinger Studenten auf einer Reise nach Berlin [95] mitnahm und in Weimar Goethe vorstellte, kam es zu folgendem Dreigespräch:

Goethe. Und was hat denn der junge Herr studirt?

Ich. Zur Rechtsgelehrsamkeit kann ich mich schwer bequemen.

Goethe. Ich will es Ihnen denn auch nicht übel nehmen. Man kann aber nebenher auch andere Liebhabereien verfolgen, wie ich deren mehrere habe.

Vater. War das eben nicht ein Anklang an den ›Faust‹? O! Sie müssen gestehen, daß Sie dem Teufel darin doch eine gar zu schöne Rolle zugetheilt haben.

Darauf Goethe mit merkwürdig ernstem Blick aus seinen unvergeßlich schönen braunen Augen: »Ja, es ist etwas von der Hölle darin!«

.... [Es] wurde bei dieser Begegnung ferner dann auch folgendes verabredet. Goethe versprach dem Freiherrn Hans v. Gagern sein Bildniß, und zwar ein wohlgetroffenes von einem geschickten Künstler [Schmeller], wohl das ähnlichste, das von ihm angefertigt sei; er verlangte dafür aber, daß Baron Gagern sich für ihn gleichfalls zeichnen lasse. Dabei gebrauchte er den Ausdruck: »ich habe einen geschickten Zeichner zur Hand, der diese Aufgabe zur Zufriedenheit lösen wird.« [Schmeller.]

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