1826, 27. Mai.


Mit Caroline von Wolzogen

Mit Goethe hatte ich eine Conversation, die ich sogleich mittheilen muß. Er fing selbst von der Briefherausgabe-Angelegenheit an und sagte, er glaube den Contract mit Cotta sehr klug gemacht zu haben .... Mit Cotta scheint er zu wünschen, daß die Sache ihm ganz überlassen bleibe, wie es anfangs gesetzt war. Es sei nun gewiß, daß es vier Bände würden, und daß Cotta den Band mit 2000 Thalern bezahle. Dafür, daß er erlaubt, eine kleine Edition mitzumachen, müsse Cotta noch 2000 Thaler bezahlen. 20000 Exemplare habe er zu machen gestattet .... Von diesem allen sei die Hälfte Euer, [Schiller's Erben] also für jetzt 5000 Thaler. Über den Termin der ersten Zahlung hat er sich nicht erklärt; ich wollte auch nicht in ihn dringen, aber nach Johanni kannst Du [Ernst v. Schiller] Dich füglicherweise einmal bei August [v. Goethe] erkundigen, wie es damit steht. Goethe ist jetzt ganz auf dem guten Wege .... Über Eure Privilegien freute er sich, und er hoffte, Du würdest einen guten Accord machen. Es freute ihn auch sehr, daß der alte Accord mit 1825 im [140] Reinen sei. Wahrscheinlich hättet Ihr versäumt, die Anzahl der Auflage für die Taschenausgabe zu bestimmen, was Euch freilich schaden brächte; doch müsse nun ein Abschluß gemacht und die Zukunft benutzt werden; man müsse Cotta zuleibe gehen .... Auch das Aufbewahren der Urschriften als beiderseitiges Familieneigenthum sei gesichert: er wolle das Kästchen bei der Weimarschen Regierung deponiren.

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