1805, Anfang Februar (?).
Mit Johann Heinrich Voß d. J.
Die drei letzten Acte [der Übersetzung des »Othello«] las ich Goethe vor. Am Ende der dritten Scene im dritten Acte rief er mir ein herzlich gemeintes »Bravo!« zu, und da kannst Du [Abeken] leicht denken, daß ich nicht mit kaltem Herzen weiter las. Goethe will es haben, daß ich den »Lear« übersetzen soll und vor einigen Tagen, als ich Deinen Brief empfing, erzählte ich ihm, daß ich von Berlin aus Hilfe erwartete. Bei der Gelegenheit sagte er: es könnten allerdings mehrere an einem Werke übersetzen, nur sei dann nothwendig, daß die einzelnen Theile nicht an einander gereiht, sondern daß sie von einem einzigen redigirt und zur Einheit verbunden würden; wo er denn offenbar recht hat.
[290]