[212] 21/5937.

An Christiane von Goethe

Um folgende Besorgungen wollte ich dich dießmal gebeten haben:

Erstlich wird Herr von Knebel nach Weimar kommen, den du ohne mein Erinnern gut aufnehmen wirst. Sodann aber suchst du, in der mittleren Schublade meines großen Schreibtisches, rechts, ein Packet, worauf

Saul

geschrieben steht. Dieses eröffnest du und giebst ihm was es enthält.

[212] Zweytens hängen in dem Schranke rechts oben dieses Schreibtisches kleine messingene Schlösser mit Schlüsselchen. Diese schicke mir mit den rückkkehrenden Boten.

Da unser guter Knebel mit den Seinigen dich zu Mittag heimsuchen wird; so richte dich darauf ein. Ich hoffe, daß du dieses Blatt noch zur rechten Zeit erhältst.

Von meiner Seite habe ich, zu ihrer bessern Aufnahme, hierbey auch noch ein Blättchen wegen Entrée des Freundes in meine Loge, solange er in Weimar ist, und ein zweytes geschrieben, damit du für die Familie auch Billette ins Parterre erhalten kannst. Mache übrigens alles, wie du glaubst daß es recht ist.

August hat sich auch entschlossen zur schönen Müllerinn zu wandern. Vielleicht ist er früher da als gegenwärtiges. Du wirst auf alle Fälle einen wohlbesetzten Tisch haben. Lebe recht wohl und schicke uns manchmal Froschkeulchen. Die übersendeten waren ganz vortrefflich. Grüße Carolinchen.

Jena den 23. März 1810.

G.

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