24/6724.

An Heinrich Carl Abraham Eichstädt

Man hat Hermann und Dorothea dem Zeitgeist auch als ein Oper darbringen wollen, Ich kann es nicht mißbilligen; denn ich wundre mich selbst, da ich das Büchlein lange nicht angesehen, wie genau nach so großen Veränderungen der Sinn noch paßt und zutrifft. Mag einer Ihrer würdigen Mitarbeiter in dieser Rücksicht etwas darüber sagen, so wird es mir sehr angenehm seyn. Ich lege deshalb ein Exemplar zu beliebigem Gebrauche bey. Man hat von mir einen zweyten Theil verlangt, bis jetzt aber wüßte ich, was Grundsätze und Grundmotive betrifft, diesen nur zu wiederholen. Ist aber das große Werk vollendet, können wir mit Sicherheit ein Gedicht mit Friede! schließen, so wäre freylich der betrachtenden und darstellenden Dichtkunst ein großes Feld eröffnet.

Ferner finden Ew. Wohlgeboren beyliegend einen Bogen, der mir als Maculatur in die Hände gekommen. Unsre Buchhändler können mir das Buch nicht anzeigen, zu welchem er gehört; Ihnen und Ihren theologischen Herrn Collegen wird es ein Leichtes seyn.

Ergebenst

Weimar den 27. Januar 1814.

Goethe. [125]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek