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An den Großherzog Carl August

[Concept.]

Durchlauchtigster pp.

Die Angelegenheit, über welche Ew. K. H. von unterzeichneter Behörde durch ein gnädigstes Rescript vom 29. Januar unterthänigsten Bericht erfordern, ist an dieselbe folgendermaßen schon früher zu näherer Kenntniß gelangt:

[117] Es hatte nämlich Professor Hand, durch besondere Gunst, von der Herzogl. Gothaischen Bibliothek das wichtige Werk, das Museum Pio-Clementinum, geliehen erhalten und schien der Hoffnung zu leben, daß solches vielleicht in der academischen Bibliothek einverleibt werden dürfte.

Auf mehrere dergleichen von dorther bewiesene Zeichen eines hohen Wohlwollendes gründet der academische Senat den Versuch, aus der Gothaischen Doubletten-Auction eine Anzahl bedeutender Werke erstehen zu lassen, ohne daß zu deren Bezahlung Geld wäre vorhanden gewesen.

Die Hoffnung jedoch, diese Bücher unentgeltlich zu erhalten, wollte sich realisiren und deren Ablieferung ohne vorgängig oder sonst garantirte Zahlung nicht zugegeben werden. Indessen geschah die bedeutende Veränderung in den Besitzungen des hohen Hauses und die Sache blieb liegen, bis sie jetzo, und, wie es scheint, auf eine günstige Weise wieder zur Sprache kömmt.

Aus beigebogenem Verzeichniß geht hervor, daß die sämmtlichen gedachten Bücher für die Academie Jena höchst wünschenswerth seyn und daß sie ferner, auch nur nach dem Auctionspreise, besonders wenn man das Hauptwerk, das Museum Pio-Clementinum, dazu rechnet, allerdings auf einen bedeutenden Geldwerth anzuschlagen sind. Deshalb denn wir, mit dem Wunsch der Academie und des Bibliothekars uns gern dahin [118] vereinigen: Es möge den höchsten Herren Erhaltern gefällig seyn, gegen das angebotene Geschenk, diejenige Anforderung aufzugeben, die, mit geringer Hoffnung einer dereinstigen Einnahme, schon so viele Jahre unter den Resten der Bibliotheksrechnung aufgeführt wird.

So ist auch dieser Fall noch in einem höhern Sinne der academischen Bibliothek als vortheilhaft anzusehen, da Ihro hochfürstliche Durchlaucht der Herzog von Coburg nebst Gesammtheit der übrigen hohen Herren Erhalter hiedurch ein thätiges Interesse an einer gemeinschaftlichen Anstalt bezeigen und gewinnen, die zwar jetzt schon auf einen erfreulichen Punkt gebracht worden, doch aber zu ihrer entschiedenen Sicherung für die Zukunft nach mancher gnädigster Aufmerksamkeit, Aufmunterung und Beihülfe bedarf.

Der ich bei nächst gegebener hoher Veranlassung hierüber das Weitere zu äußern unter höchster Vergünstigung bescheiden vorbehaltend, mich in lebenslänglicher Verehrung zu unterzeichnen die [Lücke] habe.

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