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An Johann Peter Langer

Die Abbildung der Muse welche Sie mir zugeschickt haben ist wohl erhalten bey mir angekommen, und Ihre Anstalt ist durch dieses Bild, so wie durch die übrigen die Sie zu uns geschickt haben, genugsam bekannt geworden. In dem Mode-Journal wird man vorläufig einige Anzeige davon machen, und ich erwarte ob Sie etwas weiteres und umständlicheres in's Publikum gebracht wünschen.

Die Arbeit empfiehlt sich durch Geschmack und Zierlichkeit und durch die große Reinlichkeit der mechanischen Ausführung. Es entsteht dabey die doppelte Frage: ob solche wohl, ohne beschädigt zu werden, aufgerollt verschickt werden kann, weil sonst der Transport zu kostpielig werden würde, und ob überhaupt der Preis von der Art ist, daß er die deutschen Bauenden nicht abschreckt. Ferner gehört noch ein gewisses Geschick des Architecten dazu, um diese Dinge in die Wände zu vertheilen und zu befestigen, weil sie nothwendig einen Theil der Architectur ausmachen müssen. Ich würde Ihnen daher rathen sich in jeder [97] ansehnlichen Stadt Deutschlands an einen Architecten zu wenden, und den mit in Ihr Interesse zu ziehen, damit er theils die Arbeit empfehle, theils wenn sie empfohlen ist möglich mache. So würde ich Ihnen z.B. in Hamburg Herrn Arens nennen, einen Mann von viel Thätigkeit und Einfluß, in Leipzig Herrn Baudirector Dauthe u.s.w.

In wie fern bey uns künftig, beym Ausbau des Schlosses, von diesen Arbeiten Gebrauch gemacht werden könne, muß die Zeit lehren. Geben Sie mir indessen Nachricht welche Preise Sie dem Publiko setzen wollen, und was Sie allenfalls Rabat geben.

Überhaupt wünschte ich bald von Ihnen eine nähere Bestimmung, was dem Publiko allenfalls zu sagen wäre.

Ich wünsche daß der Friede auch Sie bald wieder in den Besitz Ihrer Kunstwerke setzen möge, deren ich mich immer so wie Ihrer Gefälligkeit noch mit vielem Vergnügen erinnere.

Ich wünsche recht wohl zu leben und empfehle mich Ihrem Andenken. Weimar am 26. April 1797.

Goethe.

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