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An Johann Friedrich Rochlitz
Ew. Wohlgeboren
erhalten hiebey eine geringe Ausbeute, der ersten beiden Buchstaben meiner Handschrift-Sammlung, damit ich vorläufig meinen guten Willen beweise. Diese vier Briefe haben wenigstens das Interesse, daß man in gewisse Zeiten, Zustände und Charaktere hineinsieht, von denen wir kaum mehr einen Begriff haben. Bodmers Hand zu entziffern möchte wohl die größte Schwierigkeit seyn, doch ist es interessant genug zu sehen welche Bücher man damals zu lesen anrieth. Finden Sie diese Blätter einer Abschrift zu künftigem Gebrauche werth, so erbitte sie mir sodann zurück. Ich gehe die Sammlung nach und nach durch und sende mehr, vielleicht auch Bedeutenderes.
Mit aufrichtigen Wünschen
dankbar anhänglich
J. W. v. Goethe. [157]