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An Caroline Bardua

Da Sie so treulich im Glauben an Ihre Freunde verharren, und ungeachtet verlorner oder versäumter[273] Briefe, doch immer wieder etwas von sich hören lassen; so soll Ihnen auf dem zierlichen Blättchen der Dank für Ihr letztes, durch eine treffliche Dame, deren Verwandte Sie kennen, Madame Hanbury, überbracht werden. Bleiben Sie ja unsres aufrichtigsten Antheils versichert und lassen uns den Wachsthum Ihrer Tugenden einmal wieder mit Augen sehen. Empfehlen Sie mich Ihrem wackren Meister und ersuchen ihn mir nicht zu zürnen, daß ich ihm nicht geantwortet habe. Es ist ein alter Fehler, über den so viele Freunde klagen, und den ich besonders begehe, wenn ich sagen müßte, daß ich in dieser oder jener Sache nichts vermag, wie es dießmal der Fall war. Unsern Kaaz grüßen Sie zum allerschönsten. Es kann mir keine erfreuliche Nachricht kommen, als daß er sich besser befindet und wieder thätig ist. Möge er sich doch mit jedem Tage mehr erholen! Wenn Dresdner nach Carlsbad gehen, geben Sie mir doch einige Nachricht von sich und andern. Ich beneide Ihren Zustand, in dem Sie sich, umgeben von so viel Schönheiten der Natur und Kunst, von Künstlern und Kenner, von Fremden und Freunden, befinden. Meine Frau grüßt zum schönsten. August und Riemer danken aufs beste für ein so freundliches Andenken und empfehlen sich zu fernerer Geneigtheit.

Jena den 5. May 1810.

Goethe. [274]

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