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An Johann Gottlob von Quandt

Ew. Hochwohlgeboren

habe die Ankunft der Kupferhefte hiedurch anzuzeigen, welche auch sogleich vertheilt worden sind, und, wie [74] ich hoffe, den Actionärs Muth machen werden, bey ihrer bisherigen Mitwirkung zu beharren.

Die vier Actien der höchstseligen Frau Großherzogin Mutter von Nr. 247 bis 250 inclusive werden auf Ihro Königliche Hoheit die Prinzeß Wilhelm von Preußen geschrieben, auch derselben noch eine spätere Nummer notirt, indem sie sich für fünf Actien unterzeichnet hat.

Gegenwärtiges ist mir um so angenehmer zu vermelden und zu schreiben, als es mir Gelegenheit gibt, Dieselben zu versichern, daß Ihr freundlicher Besuch die sämmtlichen Weimarischen Kunstfreunde ganz besonders gefreut hat, besonders indem er sie von Ihrem schon so weit gediehenen Wohlbefinden überzeugt und die besten Hoffnungen verlieh; zugleich neue Aufmunterung gab, dem verehrten Dresdener Verein sich näher anzuschließen.

Über die Frage: inwiefern man bey Künstlern Werke bestellen und ihnen unter der Arbeit mit gutem Rath an Handen gehen solle, habe vielfach nachgedacht, und finde große Schwierigkeiten darin, daß Künstler und Kenner sich nicht leicht verstehen werden. Was hiezu von beiden Seiten erfordert würde, habe ich in meinem vorigen Briefe angedeutet.

Nächstens gebe einiges zu bedenken, wodurch mir die Sache auf einen hohen Grad erleichtert scheint.

Die gewünschten Personalien des Künstlers, von welchem nächstens eine Landschaft folgen wird, füge[75] besonders hinzu, und mich auf das andringlichste empfehlend, rechne mir es zur Ehre, mich hochachtungsvoll unterzeichnen zu können.

Ew. Hochwohlgeboren

ganz gehorsamster Diener

Weimar den 27. May 1830.

J. W. v. Goethe.


[Beilage.]

Das Nähere von dem Künstler

welcher die übersendete Landschaft verfertigt hat.


Name und Vorname
Kaiser, Adolph.
Geburtsort
Geisa, Eisenachischen Kreises, sonst Fuldaisch.
Alter
Etwa 26 Jahre.
Anfängliche Studien
Cassel, Fulda und Braunschweig.
Eigentliches Fach
Landschaftsmalerey.
Aufenthalt in Italien
Von 1826-1. April 1829, also fast drey Jahre.
Nach seiner Rückkehr, wie lange in München
Vierzehn Monate.

Wird gegenwärtig in Weimar erwartet.
Goethe.

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