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An Johann Heinrich Meyer

Vor meiner Abreise will ich doch ein Wörtchen zu Ihnen hinübersenden und einiges mittheilen.

Die Steine der Fürstin Gallitzin sind nach ihrem Tode abermals angeboten worden, ich glaube aber schwerlich, daß man einen Käufer finden wird. Sprechen Sie wenigstens gelegentlich davon bey der Erbprinzeß. Zwar ist es bey den Großen durchaus schlimm vor einer Reise wie nach einer Reise. In jener Epoche hält man das Geld zusammen, weil man fort will, und dieser ist keins mehr da, weil man fort gewesen ist.

Auch lege ich eine Skizze bey, die Sie wohl verstehen werden und ich bitte ins Reine zu zeichnen. [152] Es soll ein Spiegel für die naturforschende Gesellschaft geben. Eine Doppelherme, wie Sie sehen, von alter und junger Bildung. Das junge Gesicht sieht nach Blumen, die ihm aus einem Füllhorn entgegen kommen, das andre nach Früchten. Dieser Kopf hat einen Eichenkranz, jener einen Blumenkranz. Der Kopf hat einen Eichenkranz, jener einen Blumenkranz. Der Blumenbekränzte ein langes Haar, das dem Barte das Gleichgewicht halten mag. An den Schulter, wo die Hermen zusammenstoßen, befindet sich ein Löwenkopf, oben sieht ein Adler herüber.

Die Blumenmasse ist nicht gut gerathen, so wie Sie auch den Füllhörnern eine bessere Form geben werden. Doch bitte ich diese auch, wie ichs gethan, von dem Rand einschneiden zu lassen, damit ja alles recht voll und dicht werde. Lassen Sie die Zeichnung bey sich liegen, bis ich wiederkomme. So übergiebt man sie alsdann Facius, der bald fertig damit werden wird.

Empfehlen Sie mich Herrn und Frau von Wolzogen vielmals und sagen Sie ihnen, daß ich mich sehr über die Besserung freue. Auch Frau von Schiller grüßen Sie schönstens, wenn Sie ihr begegnen.

Wenn Sie diesen Brief erhalten, bin ich auf dem Wege und hoffe das beste von der Heißen Quelle, da ich mich schon bisher ganz leidlich befunden, freylich bey einer etwas ängstlichen und genauen Diät. Leben Sie recht wohl und thätig, bis wir uns wiedersehen. Jena den 28. Junius 1806.

G. [153]

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