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An Carl Friedrich Zelter

Die vielen brieflichen Freundlichkeiten, die anmuthigen und belehrenden Notizen, mit denen du mich bisher begünstigt, zu erwidern war ich außer Stande. Wahrhaft umflochten vom Allernächsten konnt ich in die Ferne kaum denken, geschweige wirken.

Deshalb wurden am heutigen Tage eingepackt die fünf Sendungen meiner Werklein, kleine Ausgabe, Velin, in Hoffnung die drey übrigen auch noch mit einem guten Worte zusenden zu können.

Übrigens wird ja wohl das neuste Geschlinge der Wanderjahre, so wie der vierte Band der Schillerischen [284] Correspondenz, der dir ja auch wohl zugekommen ist, statt eines unmittelbaren Wortes von mir genügt haben.

Heute nahm Prinzeß Auguste freundlichst von mir Abschied, sie ist wirklich so bedeutend als liebenswürdig. Mag es ihr wohlergehen in dem ungeheuer weiten und bewegten Elementen.

Säume nicht zu schreiben. Ich redigire jetzt an meinem zweyten Aufenthalte in Rom, einem wundersamen Büchlein, das, wie es auch werde, immer zu fühlen und zu denken geben wird.

treu festhaltend

Weimar den 5. Juni 1829.

J. W. v. Goethe.

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