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An Friedrich Theodor von Müller
[Anfang September 1824.]
Ew. Hochwohlgeboren
haben wir auf der Reise nicht sowohl begleitet als verfolgt, wir hoffen bey ihrer Zurückkunft gar manches einzelne von Personen, Gegenden und Begebenheiten in verlängerter Abendstille zu erfahren.
Indem ich aber gegenwärtig nur meinen Dank geziemend abstatte, so muß gestehen daß eine ganz unerwartete Feyer meines Geburtstags höchsten Orts veranstaltet war, die mich im Tiefsten rühren mußte wenn sie mich nicht beschämen sollte. Ein leidliches Befinden ließ mich dieses Wünschenswerthen wie so manches andern genießen, und wie der September anwächst, bereiten wir uns auf Winterquartiere zu zu deren Belebung wir denn freylich die abwesenden Freunde sehnlichst herbeywünschen.
Möge Ihnen alles zum besten gerathen, Herrn Ministerial-Rath v. Roth empfehle ich mich bestens; die Ausgabe von Hamanns Werken, besonders dessen Correspondenz hat mich über viele dunkle Stellen meines eigenen vergangenen Lebens aufgeklärt; sagen Sie deshalb meinen verbindlichsten Dank. Wegen meiner Mittheilung ist mir selbst einiges dunkel, die beiden Briefe von Hamann an Minister v. Moser sind von mir gegeben, die Originale noch in meinen [235] Händen und andere Abschrift niemals gemacht worden; auch vermisse ich noch in den Werken den Abdruck eines Manuscripts, das eine Recension der Herderischen Abhandlung über den Ursprung der Sprache enthielt. Wie denn auch kein Exemplar der Hamannschen Werke zu mir gekommen ist; ich bediene mich des Exemplars von hiesiger Bibliothek.