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An Carl Franz Anton von Schreibers
P. P.
Ew. Hochwohlgeb. nehme mir die Freyheit in Auftrag Ihro Königl. Hoheit des Großherzogs meines gnädigsten Herrn folgende Wünsche zu äußern.
In dem Lambertischen Pinuswerke, wozu die Zeichnungen von Ferdinand Bauer sind, welches in der Kaiserl. Königl. Handbibliothek und in der des Herzogs Albert v. S. Teschen Hoheit aufbewahrt wird, befinden sich drey Species wovon Ihro Königl. Hoheit Abbildung und Beschreibung zu haben wünschen. Es sind solche:
Ihro Hoheit würde es zu besonderm Vergnügen gereichen, diese Abbildungen in derselben Größe gezeichnet und illuminirt, auch die Beschreibung in gleichem Format sauber copirt zu sehen.
Ferner haben Ihro Königl. Hoheit bemerkt daß in der österreichischen Flora sehr schöne Gentianen vorkommen und würden sehr gerne von den verschiedenen Arten derselben Samen erhalten. Ew. Hochwohlgeb. wissen am besten woher dergleichen zu schaffen, ich bitte daher solche baldmöglichst unter meiner Adresse hieher gelangen zu lassen.
[4] Zugleich lege die Copie eines uralten Monumentes bey, welches bisher in der Außenseite der Kirche Heilsbergs, eines zwey Stunden von Rudolstadt gelegenen Dorfes, eingemauert gewesen und vor kurzem nach Weimar gebracht worden. Ew. Hochwohlgeb. selbst, als Kenner des Alterthums sich bewährend, an einem Orte wo viele trefflich unterrichtete Männer sich befinden, könnten wohl zur Auflösung dieses Räthsels behülflich seyn. Auch ist mir beygegangen, ob ein geübter Dechiffreur, der noch wunderbarere Zeichen zu diviniren hat, hier nicht gute Dienste leisten könnte. Von dieser Inschrift ist das Nähere in den Curiositäten der p. Vor- und Mitwelt 5. Bandes 6. Stück pag. 507, Weimar 1816, zu ersehen.
Mehr setz ich nicht hinzu als die Versicherung der ausgezeichnetsten Hochachtung und des herzlichsten Dankes auch von meiner Seite für so mannigfaltige mir gleichfalls höchst interessante Bemühungen.
Weimar d. 9. März 1817.