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An Albert Cajetan Graf von Edling
[23. Januar 1820.]
Ew. Excellenz nehmen diese treuen Grüße zum neuen Jahre freundlich auf; es ist dieß eine Epoche wo man sich gerne mancher Schulden erinnert, die doch eigentlich nicht verjähren sollen.
Bleiben Sie überrzeugt daß Ihr Abschiedsschreiben mich tief gerührt hat, und daß ich noch jetzt sehr ungern an eine Trennung denke die auf unsere Verhältnisse einen so ungünstigen Einfluß ausübte. Wie gar oft vermiss ich Ihre so einsichtige als wohlwollende Vermittlung und werde dabey, wenn ich mich erinnere was wir Ihnen alles schuldig geworden, immer auf's neue aufgefordert, Ihrem übrigen Lebensgang [155] jeden Segen auf das herzlichste zu erflehen. Möchten Sie manchmal mit Ihrer würdigen Frau Gemahlin zu guter Stunde meiner anhänglichen, aufrichtigen Sinnesweise gedenken!
Weimar den 18. Januar 1820.