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An den Großherzog Carl August
Ew. Königliche Hoheit
zu der wirklich interessanten, manches an- und aufregende Aquisition Glück wünschend, vermelde, daß mit v. Eschwegen verarbeitet worden, er werde seine Zahlung bey Director v. Schreibers in Wien erheben; weshalb mir nur einige Worte von Höchst Denenselben ausbitte, welche mit einem Briefe begleitet sogleich absenden werde.
Wegen der Aufbewahrung der Kostbarkeiten in privatissimo bin vollkommen einverstanden und danke verpflichtet für das anzuvertrauende Juwelen-Schränkchen, daß in meiner klösterlichen Zelle mir die angenehmste [246] Gesellschaft und Unterhaltung seyn wird; ich darf hoffen, die Ordnung wieder herzustellen. Der Catalog wird wohl in dem Schränkchen selbst liegen.
Zugleich theile die Witterungs-Tabelle auf Juli, August, September vom Stifte Tepl mit, welche zur genauern Vergleichung der Höhen vorläufig dienen wird. Die geistlichen Herren werden sie einzusenden fortfahren.
Der 9. September, wo die große Wassermasse dort niederging, welche Carlsbad so sehr beschädigte, ist höchst merkwürdig; ich übersetze und excerpire Folgendes:
Barometer-Höhe fast den ganzen Tag 25' 11"
Thermometer 13-14
Elektrizität im Momente des herannahenden Gewitters 17,6.
Wenig Regen Nachmittags gegen 3 Uhr.
Das Gewitter dehnt sich von Südost gegen Nordost aus bis halb 5 Uhr Abends, dann kehrt's zurück und verharrt über dem Stift bis 8 Uhr.
Die heftigsten stärksten Blitze und Donner folgen schnell auf einander.
Häufiger Hagel, so daß der mit dem Regen in das Hyetometer gefallene, nachher geschmolzene 40 Loth betrug.
Weimar den 18. Januar 1822.
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