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An Friedrich Schiller

Wir haben uns diese Tage noch viel vom Wallenstein unterhalten, Professor Meyer hat ihn auch gelesen und sich sehr daran ergötzt.

Wenn Sie etwas neues vornehmen und zu einem selbst erfundenen Gegenstande Lust haben, so kann ich es nicht tadeln, vielmehr lehrt die Erfahrung daß Sie sich bey einer freyern Arbeit ungleich besser befinden werden. Mich verlangt sehr zu hören wohin gegenwärtig Ihre Neigung gerichtet ist.

Von dem Imhofischen Gedicht hat mir Meyer viel Gutes gesagt. Es soll mir recht lieb seyn wenn unsere Frauenzimmer die so ein hübsches Talent haben, auch wirklich avanciren.

Morgen früh gehe ich bey Zeiten ab und bin zu Mittag schon bey Ihnen und will alle meine diätetischen [49] Künste zusammen nehmen um diesmal etwas zu liefern. Können Sie sich nun auch zu einer neuen Arbeit entschließen, die ganz aus Ihnen heraus kommt und so auch Ihren Neigungen wie Ihrem Talent angemessen ist, so sind wir auf den Sommer geborgen.

Das Kästchen ist glücklich angelangt. Grüßen Sie Ihre liebe Frau. Es ist mir diesmal ganz eigens wohl daß ich mit Ihnen bald wieder auf die vorbeyfließende Mühllache hinaussehen soll.

Weimar am 20. März 1799.

G.

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