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An Joseph Stanislaus Zauper

In Erwiderung Ihrer freundlichen Sendung begrüße Sie, mein werthester Herr Professor, zum allerschönsten und freue mich, Sie auf Uhren Wegen so rein und fortschreiten zu sehen.

Die Betrachtung Ihrer Aphorismen hat mich auf's neue erfreut, und ich mißbillige nicht, daß Sie die meinigen mit abdrucken lassen; es zeigt nur kräftiger von übereinstimmender Sinnesweise, worauf im Grunde alles ankommt und wobey gar die Frage nicht ist, ob andere anders denken.

Da Ihnen, wie ich aus Ihren Briefen sehe, die außerböhmische Literatur zeitig genug zu Handen kommt, so übersende nichts und mache Sie gegenwärtig nur aufmerksam, daß zu Michael von Kunst und Alterthum des dritten Bandes dritten Heft herausgekommen, zu Jubilate aber meines Lebens zweiter Abtheilung fünfter Band, mit Überspringen einiger mittleren, und das vierte Heft zur Naturwissenschaft und Morphologie ausgegeben werden.

[15] Da ich, wenn nicht große Hindernisse dazwischen treten, Marienbad diesen Sommer wieder zu besuchen hoffe, so haben Sie die Güte, mir zu schreiben, was Sie etwa mitgebracht wünschen, weil mir doch manches zur Hand liegt, was Ihnen abgeben könnte.

Und somit leben Sie wohl, grüßen Sie den Herrn Präfecten bestens und lassen Sie mich ein freudiges Wiedersehen hoffen.

treulichst

Weimar den 14. April 1822.

Goethe.

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