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An Jakob Stock
Ew. Wohlgeb.
empfangen die Fächergemälde, die ich vor geraumer Zeit mitgenommen, in ihrem ersten Zustande hierbey wieder zurück und ich muß mich entschuldigen daß ich solche so lange bey mir behalten. Denn eben dadurch daß ich sie erst meinem Freunde übergeben, der sie nach unserer Abrede auftragen und verzieren sollte, sind [56] sie, indem er lange Zeit abwesend war, bey ihm liegen geblieben und ich befolge die Contreordre meiner Mutter erst jetzt mit einiger Beschämung. Sie erlauben mir daß ich gelegentlich etwas von unsern hiesigen Arbeiten übersende und mich dadurch für die lange Nachsicht einigermassen danckbar erzeige. Haben Sie die Güte mich den werthen Ihrigen bestens zu empfehlen und mir ein freundschaftliches Andencken zu erhalten. Möge doch die peinliche Lage in der sich gegenwärtig meine lieben Landsleute abermals befinden, nach unser allen Wünschen, bald verändert werden. Weimar d. 26. Nov. 1794.
Goethe. [57]