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An Friedrich Johannes Frommann
Ew. Wohlgeboren
muß ich bey gegenwärtiger Sendung meine Freude nothwendig bezeigen, daß wir so nahe dem Abschluß[201] zurücken. Was wir zu bemerken hatten, ist auf den beykommenden Blättern selbst angemerkt, auch wie wir es mit der letzten Seite gehalten wünschen. Vor allem aber muß ich inständig ersuchen, uns einen nochmaligen Abdruck zur schließlichen Revision zu übersenden, da sich, besonders bey dem Französischen, manches zu bedenken findet, und wir gerne am Schlusse völlig rein und sicher zu seyn wünschten.
Herzlich leid hat es mir gethan, Sie bey Ihrem Hierseyn nicht sprechen zu können; selbst das Dictiren ist mir untersagt wegen des heftigen Reizes zum Husten.
Durch meine gute Schwiegertochter haben Sie mich schon im Einzelnen beruhigt, erlauben Sie mir, bey nächster Zusammenkunft das Allgemeine zu sagen. Ein gründlich denkender Redacteur und Staatsbürger kann leicht einen jeden Aufsatz beurtheilen, wenn er fragt: ob dadurch Wohlwollen oder Mißwollen verbreitet werde. Das erste ist wünschenswerth, für jetzt und die Zukunft gültig, das andere, als verneinend, durchaus abzulehnen, weil es immer, wie es auch sey, allen reinen Fortschritt verhindert.
Lassen Sie uns über diesen Text nicht einmal, sondern öfters, ja immer unterhalten.
Manches Andere [übergehend,] mich auf mein letzes Schreiben beziehend und mich mit den besten Wünschen und lebhaftesten Empfehlungen unterzeichnend.
Weimar den 21. May 1831.
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