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An Karl Theodor von Dalberg

Hochwürdigster, Gnädigster Herr!

Inliegendes sollte schon einen Posttag früher abgehen. Es langt nun zugleich mit der Abschrift [146] meinesVersuchs und Ihrer fürtrefflichen Anmerkungen ein. Ich habe beym abermaligen Durchlesen, indem ich die Copie corrigirte, neue Freude und neuen Nutzen gehabt.

Den Inhalt dieser Anmerkungen sondere ich indrey verschiedene Klassen. Die erste enthält Berichtigungen, Erläuterungen, Erweiterungen meines Versuchs, und diese werde, mit Erlaubniß, bey künftiger Bearbeitung in meinen Text aufnehmen. Die zweyte enthält Vorstellungs- und Erklärungsarten, welche zwar nicht die meinigen sind, jedoch neben den meinigen gar gut bestehen können. Diese auszuziehen und in Zusammenhang aufzustellen, wird mir ein angenehmes Geschäft seyn. Die dritte Klasse enthält gleichfalls Vorstellungs- und Erklärungs-Arten, welche aber neben den meinigen nicht bestehen können oder welchen die meinigen weichen müssen, wenn ich bey näherer Untersuchung jene für richtig erkennen sollte.

Sie erlauben mir, gnädiger Herr, daß ich dagegen meine Exceptionen gelegentlich vortrage.

Mich und das meinige zur Gnade empfehlend

Ew. Erzbischöfl. Gnaden

unterthäniger

Goethe.

Weimar, d. 19. März 1794.
[147]

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