9/2895.

An Samuel Thomas von Sömmerring

Vor einem Jahre um diese Zeit hoffte ich, Ihnen bald von meinen anatomischen und physiologischen Bemühungen Rechenschaft geben zu können, indem ich fleißig arbeitete um meine Bemerkungen in Ordnung zu bringen. Wie weit ich von jenem Fache weggeführt worden, werden Sie aus der kleinen Schrift sehen die ich hiermit überschicke. Ich wünsche, daß Sie Zeit haben mögen ihr einige Aufmerksamkeit zu schenken.

Da diese Versuche ohne genaue Kenntniß des menschlichen Auges und ohne scharfe Prüfung der Sehkraft nicht weit fortgeführt werden können, so werde ich auch auf diesem Wege mich bald wieder[287] Ihrem Fache nähern, und ich bin überzeugt, daß ich Sie um Ihre Mitwirkung nicht vergebens ersuche. Ich wünsche, daß Sie sich wohl befinden und meiner gedenken mögen.

Weimar den 12. Octbr. 1791.

Goethe.

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