36/149.
An Eduard Joseph d'Alton
Ew. Hochwohlgeboren
wieder zu Hause wissend, übersende das gewünschte Bild; möge es eine dankbare Anerkennung ausdrücken, was ich Ihnen früher oder später schuldig geworden. Die so köstlich gearbeiteten Raubthiere regen neuerdings mein Interesse für das bedeutende Studium, wobey mir auch die neue Ausgabe von Cuviers [190] Recherches sur les ossemens fossiles gar wohl zu statten kommt.
Nächstens übersende einen vor mehreren Jahren bey Eger gefundenen Backzahn in Gypsabguß; er scheint sich zwischen die kleineren Mastodonten und größeren Tapir zu stellen. Sie werden entscheiden wohin er zu rechnen sey.
Lassen Sie mich, damit dieses Blatt nicht noch länger aufgehalten werde, herzlich Glück wünschen, daß die Ausgabe Ihres unschätzbaren Werkes vollkommen gesichert ist.
Herrn Nees v. Efenbeck danken Sie zum schönsten für die übersendete Folge vom Drachenfels; auch ihm sende in Erwiderung nächstens einiges.
Erhalten Sie mir ein freundliches Andenken und geben mir einige Kenntniß von den Früchten Ihrer letzten Reise.
Die angezeigte Rolle nebst Kästchen folgt mit der fahrenden Post.
Mich mit der aufrichtigsten Theilnahme unterzeichnend.
treulich ergeben
J. W. v. Goethe.
Wegen des Backzahns bemerke noch: das Emaille vom schönsten Silbergrau, die innere Ausfüllung von der tiefsten Schwärze, beides porcellanartig glänzend.
[191]