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An Johann Friedrich Cotta

Ew. Wohlgeboren

geneigtes Schreiben vom 18. September fand mich in Weimar, mancherley wieder anknüpfend. Was sich auf uns gemeinschaftlich bezieht, setz ich mit Freuden fort, doch ist mir (ich darf wohl sagen leider) ein höchster Auftrag zugegangen: die jenaische Bibliothek umzubilden und ihr, die mit andern sächsischen Höfen gemeinschaftlich war, unsere weimarischen bisher abgesonderten Bücherschätze zum Theil einzuverleiben. Hiezu gehört denn nun, was uns nicht gerade bey der Hand ist, Jugend, Gesundheit, besonders aber Glaube, daß das Werk im rechten Sinne vollendet werden [287] könne. Die langen Winterabende werden unserm Plane nachhülflich seyn.

Der Bezug auf Wien war mir ganz unbekannt, Frommann abwesend, seine Zurückgelassenen unentschlossen. Künftig läßt sich's leicht machen daß Ihre Zwecke erfüllt werden.

Ihrer verschiedener Zeitschriften will ich gern gedenken, nur bin ich freylich so zerstreut und zerstückelt daß da Beste was geschehen könnte und sollte nicht geschieht. Die Hauptpuncte nur für dießmal.

Die Fregischen Zahlungen sind geschehen, 6000 Thaler hab ich bar erhalten, dagegen noch 3000 Thaler in suspenso sind. Kleinere Posten bemerke zum Neujahr. Verzeihen Sie wenn ich wiederhole, was sich bey ihnen von selbst versteht: wenn man älter wird und in solchen Dingen nicht fehlen möchte, erlaubt man sich eine unnöthige Genauigkeit. Nun aber noch eine Anfrage, auf ein besonderes Blatt geschrieben, die ich baldigst zu beantworten bitte.

Der ich, gefällige Nachricht erwartend, die Ehre habe mich mit vorzüglicher Hochachtung zu unterzeichnen

ergebenst

Weimar d. 25. October 1817.

Goethe.


[Beilage.]

In dem neu erschienenen Damen Almanach für 1818 befindet sich ein Kupfer: Venus die Amor'n [288] den Bogen nimmt nebst einem Sylvan. Ein Kunstfreund ist begierig, zu erfahren, nach welchem Original dieß Blatt gezeichnet und gestochen worden und wo es sich befindet. Es giebt Duplicate von dem Gemälde, so daß es interessant wäre sie allenfalls vergleichen zu können. Das uns bekannte Bild ist von der Gegenseite, wie es bey Kupferstichen öfters geschieht.

d. 25. October 1817.

G. [289]

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