36/181.
An Gottfried Bernhard Loos
Ew. Wohlgeboren
danke verbindlichst für die übersendeten sehr schönen Medaillen, die ein Beweis sind daß Sie das ererbte wichtige Geschäft musterhaft fortsetzen und dadurch glücklich in die großen und bedeutenden Bemühungen eingreifen, die sich in Berlin für die Kunst hervorthun.
Daß Gegenwärtiges später als billig anlangt, ist der Termin Ursache, den Ew. Wohlgeboren Anfangs October bezeicheten, wo eine neue Denkmünze fertig werden würde, den studirenden Jüngling auf der einen, den gekrönten Mann auf der andern Seite.
Wollten Sie nun die Gefälligkeit haben, mir sechs Exemplare und zwar in saubern Kästchen gefällig zu übersenden, so würde den Betrag alsobald dankbar erstatten.
Die vergnüglich und nützlich zugebrachte Zeit in Böhmen schwebt mir gar oft in diesen schönen [223] Wintertagen vor, wobey ich mich denn in heitern Stunden dort gewonnener Freunde mit aufrichtigem Antheil erinnere. Gedenken Sie mein in dem Kreise der theuren Ihrigen und erlauben, wenn mir irgend ein Gedanke zu einer Medaille beygehen sollte, solchen zu Beurtheilung und beliebigen Gebrauche mitzutheilen. Vielleicht geben Sie mir in der Frühjahrszeit einige Nachricht, wohin Sie Ihre Sommerschritte richten, und so könnte wohl ein abermaliges Zusammentreffen irgend möglich werden.
Alles Gute wünschend und mich zu wohlwollendem Andenken empfehlend.
Weimar den 9. December 1822.