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An Johann Kaspar Lavater
[Weimar 25. – 30. August 1776.]
Sonntag Nachts. Ich will wenigstens wieder einmal einen Brief an dich anfangen, dass wir uns nur einmal wieder berühren. Eine herrliche Mondennacht! ich bin über die Wiese nach meinem Garten eben heraus gegangen, habe mich in Nacht Dämmer gelezt und dencke an dich. – Lieber Bruder dass du iust so geplagt seyn must zur Zeit da ich so glücklich bin. Da mir das Schicksaal einen ganz reinen Moment bereitet, dass ich nicht müsig sey eine würckende Entfaltung für die Zukunft. Gute Nacht.
Montag d. 26. Heut ist deine Büste von Frankfurt angekommen glücklich. Hat mir viel Freude gemacht. Hier hast du einen Schatten vom Herzog. – Ich fühl erst iezo wie weit wir aus einander kommen sind, ich kann dir nichts schreiben. Resultate und Abstracktionen mag ich nicht, Geschichten und Einzelnheiten kann ich nicht.
Freytag d. 30. Ich will dir nur das grade schicken. Denn mehr kann ich doch iezt nicht sagen.
[99] Grüs Bäben danck der herzlichen für Ihren Brief. Hier ein paar Zeilen reinen Gefühls auf dem Türinger Walde geschrieben d. 3. Aug. Morgends unter dem Zeichnen.
Dem Schicksaal.
Ade grüs Kaysern danck ihm für die Musick. Denckt denn dein Wibele noch an mich und hat sie mich noch lieb. Der Gräfinn Wartensleben hab ich gerathen ihren Sohn nach Dessau zu thun. Hier ihre Silhouette.
Schreib mir doch!
G.