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An den Großherzog Carl August

Ew. Königlichen Hoheit

lege hiebey eine freundliche Sendung vor, welche Blumenbach, in dankbarem Andenken gnädigster Aufnahme und manches angenehmen Gastgeschenkes, übersendet hat, indem er zugleich meldet, wie folgt:

a. »Ich schicke hiermit den neuholländischen Topas, den Seine Königliche Hoheit der Großherzog von mir für das reiche jenaische Museum erwartet. Schon hatte ich darum nach London geschrieben, als mir beyfiel, daß mein lieber Neffe Heeren ein vortreffliches Stück davon erhalten habe, das er mir auch sogleich zu jenem Zweck cedirte.«

b. »Ein Döschen, aus dem, durch achtzehnhundertjähriges Alter und Einwirkung des Moors, sehr veränderten Föhrenholz, von den neuerlich wiedergefundenen [45] und vielbesprochenen pontibus longis, die Domitius anlegen ließ, und sich etliche Stunden lang, von Drenthe bis Meppen erstrecken. Ich lege ein rohes Stück bey, das die Textur besser zeigt, wornach es von Förstern, die es bey mir gesehen, meist erst für eichen angesprochen, dann aber doch für föhren erkannt worden; und

c. ein Ungezifer, das mir große Freude gemacht hat: die den Musen geheiligte, von den alten Dichtern gefeyerte, von Phidias in Erz gearbeitete, bey den Hellenen in Gold als Haarschmuck getragene, echte Cicada graeca, die mir meiner Zuhörer aus seiner Heimath Chios kommen lassen, und die von den bekannten Gattungen dieses Geschlechtes (orni, plebeja p.), die man sonst dafür genommen, specifisch verschieden ist. So wie sie wohl eher (z.B. von Addison in seinem Anakreon S. 43) mit Heuschrecken verwechselt worden.«

unterthänigst

Weimar den 19. December 1820.

J. W. v. Goetthe.

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