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An Charlotte von Stein
[Tagebuch vom 10. – 15. December 1777.]
d. 10. früh nach dem Torfhause. 1 viertel nach Zehn auf den Brocken. ein viertel nach eins droben, heitrer herrlicher Tag, rings die ganze Welt in Wolcken und Nebel, oben alles heiter. Was ist der Mensch dass du sein gedenckest. Um Vieren wieder zurück. bey dem Förster auf dem Torfhause in Herberge. d. 11. früh 7 vom Torfhause ab. über die Altenau. halb eilf wieder in Clausthal. Erhohlt, getruncken, gessen, die Zeit vergängelt abends Briefe und eingepackt. Vom Torfhause geht der Weeg zurück die Lerchenköpfe herunter, an der steilen Wand her. Über die Engels Krone, Altenauer Glück, Lilien Kuppe. d. 12. früh halb sieben im Nebel aufgebrochen. übers Damm haus, den Bruchberg, die Schlufft auf Andreasberg angekommen um 11 Uhr. meist zu Fus. starcker Dufft auf den höhen und Flächen durchdringende Kälte. Im Rathhaus eingekehrt. Abends eingefahren in Samson durch Neufang auf Gottesgnade heraus. Ward mir sauer. nachher geschrieben. Kalteschale gemacht. d. 13. früh 6 in Nacht und glättendem Nebel herab durchs Thal nach Lauterberg war schon feuchter doch noch Schnee. Auf die Königshütte während Fütterns mich umgesehn. Fuhr mir was ins lincke Aug. Über Silckerode nach Duderstadt. Nebel, Koth, [202] und unwissenden Boten. Abends 4 in Duderstadt muste das Auge verbinden legte mich vor langerweile schlafen. d. 14. um 8 Uhr weg, in tiefem Nebel und Koth nach Mühlhausen. Angekommen um 2. blieb da die Nacht. d. 15. früh mit einem Postillon vor sechs weg. War wieder kälter in Eisenach gegen 11. Fand den Herzog da. Englischer Reuter.