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An Johann Heinrich Merck

Weimar, den 8. Aug. 1782.

Ich habe zwar auf meinen letzten Brief, wo ich bei dir wegen Gatzert anfragte, noch keine Antwort, finde mich aber genöthigt, wegen einiger anderer Angelegenheiten noch einmal zu schreiben. Laß mich [33] doch wegen der Auszahlung Eurer Commission etwas Näheres wissen, und sage mir, ob man ohne große Umstände auf Ostern eine Summe von 15 – 20.000 Thalern erheben könnte?

Ferner hat die regierende Herzogin längst schon ihrem Gemahl ein schönes Gemählde verehren wollen. Sollte gegenwärtig in der Gogelischen Sammlung nicht etwas Rechts zu haben seyn? Allein es müßte auch seinen Werth haben und etwas seyn, woran man immer seine Freude haben könnte. Schreibe mir deine Gedanken darüber, du hast ja alle die Sachen gesehen. Lebe wohl. Vergiß den Nachtrag zu Lavater's Wandel am Maine nicht.

Da dieser Brief schon zugesiegelt war, erhalte ich den deinigen, es mag also mit Euren Juristen sein Bewenden haben. Die ganze Welt läuft voller Leute, die versorgt seyn wollen und wenn man einmal zu einem Platze einen tüchtigen Mann braucht, so sieht man erst, wie einzeln die brauchbaren Leute gesät sind.

Auf Michael und Weihnachten brauch ich kein Geld, auf künftige Ostern wär es eher eine Sache. Sobald du mir es gewiß sagen kannst, so kündige ich ein ander Kapital auf, das zu höhern Interessen steht als jene. Traktire aber die Sache still vor dich, ich wollte nicht, daß es Jemand erfährt.

Die Nachricht von des Grorßfürsten Erscheinung und Betragen in Darmstadt hat hier viel Vergnügen[34] erregt. Der Streich war gescheut und glücklich ausgeführt und der Großfürstin selbst ist hierdurch ein wahrer Dienst erzeigt worden. – – –

Daß Schrautenbachen allerlei Gutes begegnet, ergötzt mich, auch daß er sich mit dem Propheten gut gefunden hat. Lebe wohl. Weimar, den 11. Aug. 1782.

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