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An Carl Franz Anton von Schreibers

[Concept.]

Ew. Hochwohlgeboren

heute zu begrüßen verschafft mir ein Auftrag Ihrer Königlichen Hoheit des Großherzogs erwünschte Gelegenheit. Zuförderst also soll ein halb Dutzend Exemplare Fortsetzung des Belvedereschen Catalogs übersenden, mit dem Ersuchen, solche an diejenigen Personen zu vertheilen, welche das erste Stück bereits empfangen. Sodann bemerke auf einem besonderen Blättchen den Wunsch Serenissimi, einen sogenannten Wolkenmesser zu besitzen.

Ferner darf ich wohl einen eigennützigen Wunsch hinzufügen. Es fehlt nämlich meinem sonst ziemlich wohlversehenen Mineralien-Kabinett ein brazilianischer Topas, mit kenntlicher Crystallisation, so wie ein sogenannter Bouteillenstein, der grüne böhmische Obsidian. Könnten Ew. Hochwohlgeboren mir dergleichen gelegentlich freundlichst verschaffen, so würde mir dadurch eine besondere Gefälligkeit geschehen.

[139] Schließen kann ich nicht ohne zu bemerken, daß Ew. Hochwohlgeboren und des Herrn Grafen Sternberg Geneigtheit mir diesen Winter sehr angenehme und lehrreiche Stunden gewährt; indem ich die beiderseitigen Werke, welche uns unter- und überirdische Erscheinungen aufklären, fleißig studirte, so daß ich nunmehr ein motivirten Dank als früher darzubringen wüßte.

Man Wünscht einen sogenannten Wolkenmesser, nämlich eine Maschine, in der unter einem Mikroskop Fäden von Schafwolle gespannt werden, um die Ferne der Wolken nach einem gewissen Maaßstabe zu messen und zu beurtheilen.

Ihro Königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen-Weimar hatten im Jahre 1815 einen von Wien mitgebracht und wünschen nunmehr den zweyten. Der Name des Künstlers ist mir nicht bekannt geworden.

Sowohl mich, als unsere zwar kleinen, aber treulich behandelten Anstalten Ew. Hochwohlgeboren geneigter Theilnahme auch für die Zukunft andringlich empfehlend.

Weimar den 23. Februar 1821.

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