5/1419.

An den Herzog Carl August

[Ende Februar.]

Sie haben bester Herr, Schumannen aufgetragen den Aufzug zu mahlen, er verlangt von mir die Liste.

[270] Erlauben Sie daß ich einige Remonstrationen vorbringe.

Diese Feyerlichkeit war an sich ein gewagter Scherz, ist glücklich abgelaufen, hat gute Würckung gethan und Freude gemacht, und wird iedem der Zuschauer als eine abenteuerliche und angenehme, vorübergegangene Erscheinung zeitlebens vor Augen schweben.

Bey hellem Tage mit nüchternem Muthe muß man so was nicht betrachten. Sollte es daher wohlgethan seyn mit Schumannischen Figuren aufs Papier zu heften, was nur als Traum vorbeyziehen sollte und was weder gemahlt noch beschrieben werden kann.

Ich wünschte sogar daß Sie verböten etwas davon in's Wochenblat zu setzen. Lassen Sie die Zuschauer sich untereinander davon unterhalten und es Fremden, es künftig ihren Kindern erzählen, der grösste Reiz wird bey aller Überlieferung das unaussprechliche bleiben, die Imagination wird arbeiten und Sie Ihres Zwecks nicht verfehlen, statt daß Schumanns Handwercks Faust diese Schmetterlinge sicherlich, und ieden schönen Effeckt ihres faltternden Lebens, ermordet.

s. m.

G.

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