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An Marianne von Eybenberg

Hier sende ich durch Gefälligkeit des Herrn Grafen von Einsiedel die Dosen und die Cameen zurück; die Intaglios will ich für 120 Rh. Sächsisch selbst behalten und lege deshalb eine Assignation an Frege in Leipzig bey, mit einem Ersuchen an den Reisekassier des Herzogs Ihnen diese Summe wenigstens in Silber auszuzahlen. Meine Reisekasse konnt ich nicht entblößen und wollte diese Dinge, auch zum Andencken Ihrer Gegenwart, die übrigens ganz artig sind, mir zueignen.

Aber bey näherer Betrachtung, insofern man selbst Geld dafür geben soll, entsteht manche Bedencklichkeit. Man begreift nicht warum die Faunen, das geringste von allen, so hoch angesetzt sind, und was einem sonst beyfällt. Doch war ich bey dieser Sache in Sorge, da man Kunstliebhabern kein Gewissen zutraut, es möchte [134] scheinen als wollte ich Ihre freundschaftliche Nachsicht misbrauchen. Niemand hat auch nur ein Gebot auf die Dinge gethan und meines ist nach genauer Prüfung annehmlich genug. Soviel von diesem Handel und auch heute nicht mehr. Empfehlen Sie mich Durchl. Dem Herzoge dem ich für den gnädigen Brief auf das lebhafteste dancke. Nächstens mehr. Adieu liebe Freundinn. Erhalten Sie mir Ihre Gesinnung.

CarlsBad d. 7. Aug. 1808.

G.


[Beilage.]

Herr Geh. Sekretair Vogel oder wem sonst die Aufsicht über Durchl. des Herzogs von Weimar Reise Kasse anvertraut ist, wird hiedurch ergebenst gebeten, eine Assignation von mir auf den Herrn Frege in Leipzig gestellt, von 120 Rh. sächsisch von Frau von Eybenberg andossirt zu übernehmen und ihr dagegen die gedachte Summe, wo nicht in Gold, doch wenigstens in Silber gefällig auszuzahlen.

Carlsbad d. 7. Aug. 1808.

J. W. v. Goethe.


Hier sende auch das Verzeichniß zurück. Wir hatten für die Vier vorgehabten, von mir zurückbehaltenen 48 Ducaten angesetzt. Die von mir assignirte Summe beträgt ohngefähr 40 Duc. So viel zur Nachricht. Diese Dinge sind mir als Denkmale unserer schön verlebten Tage erst recht werth.

[135]

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