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An Carl Friedrich Zelter

Die Rübchen sind glücklich angekommen, wofür Sie bey jedesmaligen Genusse derselben den schönsten Dank haben sollen. Die Comödienzettel auf dem Grunde sind gleich zum Buchbinder gegangen. Wenn sie in schön geordnetem Volumen zurückkehren, werde ich die theatralische Bahn des vorigen Jahrs aufmerksam verfolgen und mich von mancherley dadurch belehren.

[194] Auch Ihr lieber Brief vom 25. October hat mich sehr erfreut. Daß Ihr Geschäft glücklich abgelaufen, dazu gratulir' ich. Länder, Menschen und Anstalten haben Sie manche gesehen, und ich danke für die wenigen aber bedeutenden Bemerkungen, die Sie mir mittheilen.

Hierbey folgt das verlangte und Ihnen längst zugedachte Büchlein. Hier tritt der Widerstreit zwischen Erziehung und Neigung und Leben viel verwickelter hervor als bey dem was Sie uns von Ihren frühern Jahren vorlasen. Was bey Ihnen nur Zwiespalt ist, ist hier hundertfältig. Nehmen Sie das alles mit freundlichen Wohlwollen auf.

Brizzi ist wieder hier, und wir hören heute Abend Ginevra, Königinn von Schottland. Ich wünschte, daß Sie bey uns wären, theils um dieses Fest mitzugenießen, theils mir Aufschlüsse über die Composition zu geben, damit mein Genuß zugleich sinnig und verständig wäre.

Fragen Sie doch gelegentlich meine Berliner Gegner, ob sie Ihnen nicht die Versuche worauf es eigentlich ankomme, zeigen könnten. Thun Sie aber ja, als wenn die Frage aus Ihnen selbst käme, und suchen Sie dadurch zu erfahren, ob sie denn auch wirklich sich einen Apparat angeschafft haben, um alles darzustellen wovon eigentlich die Rede ist.

Wenn von Composition einer Arbeiten die Rede gewesen wäre, so hätte ich nicht leicht auf die [195] Geheimnisse gerathen. Sie machen mich durch diese Nachricht sehr neugierig. Für dießmal nicht mehr als noch ein herzliches Lebewohl.

Weimar den 11. November 1811.

G.

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