15/4335.
An August Wilhelm Iffland
Dem ersten und fünften Akt, welche hier beyliegen, wünsche ich, daß sie zu rechter Zeit ankommen und Ihren Beyfall einigermaßen verdienen mögen.
[163] Noch manches wäre für das Stück zu thun, theils um den Vortrag bequemer, theils um die Wirkung lebhafter zu machen. Vielleicht mögen Sie selbst einiges darin retouchiren, oder mir dazu wenigstens Anlaß geben.
Da die Handlung des Stücks durchaus öffentlich ist, da man bey der Aufführung doch das ganze Theaterpersonal heranbringen und sogar verstärken muß; so habe ich gedacht, ob man nicht, um diese Masse zu organisiren, die Zwischenakte mit Chören ausfüllen sollte? Euphanie müßte von einer guten Sängerin vorgestellt werden, die alsdann in den Zwischenakten glänzen und die Verbindung des Ganzen bewirken könnte.
Ich lege ein flüchtiges Schema hier bey, um Ihre Gedanken darüber zu hören. Das Stück ist nicht lang und wenn sich der Komponist zusammenhält, so sollte ich denken, diese lyrischen Zwischenakte würden gerade dem Ganzen das rechte Maß geben. Ich erbitte mir gelegentlich Ihre Gedanken darüber, und wünsche von Herzen wohl zu leben.
Jena am 25. December 1800.
Goethe.