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An Johann Heinrich Meyer
Schon einige Tage daherwälzt sich's mir in Sinn und Gedanken, irgend ein Wort an Sie gelangen zu lassen; nun kommt mir der gute Hofgärtner Sckell [199] gerade recht der sich anbietet, ein Blättchen an Sie mitzunehmen. Es geht Ihnen, wie er mir sagt, auf Ihrer Berghöhe ganz wohl, mir auch auf der meinigen. Hier ist es außerordentlich schön, die Lage selbst ist einzig, auch die große Abwechselung, welche Tageszeit und Witterung bringen, weder zu zählen noch zu beschreiben. Ich war seit meinem hiesigen Aufenthalt fleißig genug und habe manches zu Stande gebracht was ohne eine absolute Einsamkeit nicht möglich gewesen wäre; ich hoffe sie noch eine Zeitlang fortzusetzen und sage überhaupt nächstens über unsere Zustände etwas Weiteres.
Vor allem ist die Rückkunft unserer Herrschaften abzuwarten; doch möchte ich vorläufig wissen: ob Sie Anstalten zu einem nahen Aufenthalt in Belvedere bemerken. Mögen Sie Sonnabends bey Zeiten irgend ein Blättchen oder was es wäre in mein Haus geben, so erhielt ich es mit einem rückkehrenden Boten.
Lassen Sie Gegenwärtiges als einen gesegneten Anfang erneuter Mittheilungen freundlich gelten.
treulichst
Goethe.