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An August Wilhelm Schlegel

Nur mit wenigen Worten, werthester Herr Rath, will ich sogleich für Ihren freundlichen Brief vom 22ten September danken, der mich auf der Reise so angenehm überrascht haben würde und mir leider erst vor einigen Tagen zugekommen ist. Die Stockung eines ganzen Packetes in Frankfurt hat mir manche Unruhe gemacht.

Ich freue mich sehr Ihrer Theilnahme an meinen Arbeiten und kann versichern daß die Empfindung wechselseitig ist. In kurzer Zeit habe ich das Vergnügen Sie in Jena zu sehen, wo es manches zu begeben wird. Mit sehr viel Vergnügen habe ich gleich nach meiner Ankunft den zweyten Theil Ihres Schäkesspears erhalten und gelesen. Bewahren Sie beykommendes Exemplar meines neuesten Gedichtes zu meinem Andenken, wie sehr wünsche ich auch Ihre Gedanken darüber zu hören und zugleich zu sehen was Sie indessen gearbeitet haben. Die besten Grüße [379] an Ihre liebe Gattin so wie an Ihren Herrn Bruder, Leben Sie recht wohl.

Weimar am 16. Dec. 1797.

Goethe.

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