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An August von Goethe

Und nun will ich dir, mein lieber August, auch noch einiges aus dem Steinreiche melden. Die ganze Gebirgsmasse vom Taunus, durch den Westerwald, Nördlich bis an das Herzogthum Berg, besteht aus Übergangsgebirg, Thonschieser, Grauwacke, Marmor. Von dem letzten Stehen hier im Cur Saal und in Biebrich im Speise Saal polirte Corallen Klippen zu gröster Verwunderung des Betrachtenden da. Ich erhalte davon polirte Muster und andre Versteinerungen gedachter Gebirgstrecke sind deswegen interessant weil sie zu den ältesten gehören. Genannten sehr braven und gutwilligen Mann möchte gern verbinden, deswegen sende ja bald möglichst die auf dem nächsten Blat verzeichnete Mineralien, mit der fahrenden Post, wohlgepackt an Schlosser, unter meiner Adresse. Geh. R. Leonhard hat mich im Vorbeygehn besucht. Von Euch ist noch [14] nichts angelangt. Grüsse Ulinen und Riemer. Und befinde dich wohl.

Wiesbaden d. 8. Aug. 1814.

G.


Dodecaedrische Crystallisationen aus den Ilmenauer Braunsteingängen.
Sonst einige schöne Stücke Braunstein.
Leutrit.
Zwillingscrystalle von Karlsbad.
Ähnliche aus dem Ilmenauer Porphyr.
Roggenstein.
Bandjaspis von Ilmenau.
Feuerstein in Kalk.
Bergseife bey Eisenach.
Porzellanjaspis, von den saubergeschlagnen Teplizer Stücken ein halb duzzend.
Sonst etwas von jenen Pseudovulkanischen Producten

(bald möglichst)


Sodann muß ich dir noch vermelden da man mir ein sehr schönes Geschenk gemacht hat, ein kleines Gemälde, hoch 12 Weim. Zoll, breit 8 3/4 Z. Es stellt vor den Churfürsten Joh. Georg von Saxen, in der Kleidung und Stellung wie die alten Herrn auf der Bibliothec. Neben ihm seine Gemahlinn, eine Prinzess v. Wirtenberg. Es fehlt den Figuren an Zeichnung und Proportion, die Ausführung aber ist ganz vollkommen, auch ein groser Hund steht zur Seite. Erhalten[15] ist es so gut als nur denkbar. Dies erzähle einsweilen Durchl. dem Prinzen indem du mich zu Gnaden empfielst.

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