2/251.

An Sophie von La Roche

[Frankfurt] Montag d. 19ten September 1774.

Donnerstag früh geht ein Exemplar Werther an Sie ab. Wenn Sie und die Ihrigen es gelesen schicken Sie's wieder an Friz, ich hab nur drey Exemplare und muss also diese zirkuliren lassen.

Hr. v. Groschlag ist hier, ich habe mich ihm dargestellt, da er mich sehr freundlich aufnahm, seiner Gemahlin präsentirte, offen mit mir über manche Gegenstände sprach, von Ihnen viel, mir einen Empfel an Sie auftrug und mich wiederhohlend nach Dieburg einlud, wohin ich denn auch einen schönen Herbsttag zu gehn. Und so wär ich denn wieder auf soviel mehr Ihr Schuldner, wenn nicht Sohn durchs blose Sohnseyn so viel schuldig würde, dass [197] er mit nichts als mit seiner ganzen Existenz abzahlen kann.

Sie kriegen nun Ihre liebe Max wieder, eine Weile, erquicken Sie das Herz mit aller mütterlichen Liebe. Adieu. Und melden Sie mir gleich was Herr v. Hohenfeld vom Werther sagt. Und auch Ihr Gefühl übern zweiten Teil.

G.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek