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An Carl Friedrich Anton von Conta
Ew. Hochwohlgeboren
weiß recht vielen Dank für das beschleunigte gnädigste Rescript, wodurch auch diese Angelegenheit, wie die übrigen, reinlich abgethan hinter mir lassen kann. Der Termin Michaelis ist ganz der richtige, auch habe [324] ich in angehoffter gnädigster Genehmigung den guten Baum, den seine Stelle zuletzt äußerst drückte, ab- und Comptern antreten lassen.
Beyliegt abermals ein Güldenapfelscher Bericht, in duplo copirt. (Sie haben ja wohl die Güte, so wie auch Herr v. Hoff, daß diese Blätter, ohne besonderen Bericht, zu den Acten kommen und gnädigster Aufmerksamkeit empfohlen werden.)
Lächeln möchte man vielleicht, wenn ein Orientalist, Literator, Bibliothekar in's Finanziiren übergeht. Eine gewisse Originalität kann man ihm jedoch nicht absprechen. Sonst gewöhnlich pflegt man das Vermögen zu besteuern, er besteuert aber das Unvermögen, und wer weiß, wohin das führen kann.
Daß Sie , mein Theuerster, beytragen, meinen lieben Verwandten den weimarischen Aufenthalt höchst angenehm zu machen, ist mir sehr viel werth. Leider, daß ich in dem Augenblick, wo diese guten vorzüglichen Personen unter uns verweilen, noch immer abwesend seyn muß. Ich halte es jedoch für vortheilhaft und für sehr gerathen, den jenaischen Kelch, der mir dießmal keineswegs bitter schmeckte, bis auf den letzten Tropfen auszutrinken.
Daß Serenissimus den Ankauf des Starkschen Kabinetts genehmigen, ist mir ein großer Trost in gegenwärtigen Zeiten. Es sind vier bis fünf Folgen (Suiten) darin, die in Jena wohl schwerlich wieder zusammenkommen.
[325] Jeden Tag wird etwas bey Seite geschafft und hoffe bald das Vergnügen zu haben, Sie persönlich zu begrüßen, wie es mir denn höchst erfreulich war, am hohen Feste, dem Sinn und Geiste nach unter Ihnen zu seyn.
gehorsamst
J. W. v. Goethe.