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An Sulpiz Boisserée

Fräulein Adele Schopenhauer bringt mir von Wiesbaden freundliche Grüße und versichert mir wovon ich denn ohnehin schon überzeugt bin: daß Sie in alter Liebe und Treue meiner gedenken; nur berichtet sie zugleich: daß Sie mit Ihrer Gesundheit nicht so wie ich wünsche zufrieden seyn können. Sagen Sie mir ein näheres Wort, indessen ich von meinen Zuständen soviel vermelden kann: daß ich, in Betracht meiner Jahre, alle Ursache habe zufrieden zu seyn, wenn ich mein Befinden richtig beurtheile mich darnach halte und durch äußere Veranlassung nicht in meinem Gange gestört werde, so bleibt mir nichts zu wünschen übrig als die Gleichheit eines solchen Zustandes so lange mir auf Erden zu verweilen gegönnt ist.

Zu dem ferneren Verhältniß zu Herrn v. Cotta ist durch Sie, mein Theuerster, ein guter Grund gelegt. Freylich! wegen des Fort- und Aufbaues bleibt mir noch einiges auf dem Herzen, welches Ihrer freundlichen Theilnahme nächstens zu empfehlen mir die Erlaubniß ausbitte. Gegenwärtig nur soviel, um mich Ihnen und den lieben Ihrigen zu fortdaurendem, sich immer erneurendem Wohlwollen zu empfehlen.

treulichst

Weimar den [5.] October 1825.

Goethe. [84]

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