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An Johann Jacob Nöggerath
Ew. Wohlgeboren
vermelde, dankbar verpflichtet, hierdurch eiligst, daß die unter'm 25. April angekündigte Sendung heute glücklich eingelangt und sogleich zu meiner und der verbundenen Freunde größter Zufriedenheit aufgestellt worden.
Sobald ich einen ruhigen Augenblick ersehe, schicke an die werthen Künstler sogleich einen brieflichen Aufsatz, wie sie ihn zu erwarten scheinen; denn es muß mir freylich höchst erwünscht seyn, einen Gegenstand, dem ich, bey seiner eignen Merkwürdigkeit, noch durch besondere Umstände angeregt eine persönliche Vorliebe gewidmet, auf eine so vollständige Weise zu schauen und hoffen zu können, daß sowohl Darstellungen und Inschriften sich immer mehr aufklären werden.
Einen vortrefflichen Philologen in unsrer Nähe, mit dem ich gemeinsam zu arbeiten das Glück habe, finde schon dafür interessirt. Die zu erwartenden Zeichnungen und Erläuterungen werden demjenigen, was darüber gedacht und gearbeitet ward, neue Förderniß geben.
Nicht einen Augenblick konnten wir zweifeln, daß Ew. Wohlgeboren Ihren hiesigen Aufenthalt in gutem Andenken behalten würden, da uns die Erinnerung Ihrer Gegenwart noch immer lebendig und belebend[269] blieb. Nur wäre zu wünschen gewesen, Sie möchten uns noch einige Tage geschenkt haben, damit man über Zustände, Bestrebungen und Denkweisen sich wechselseitig aufzuklären Raum gefunden hätten.
Die Meinigen empfehlen sich mit mir zu geneigtem Erinnern, wobey ich versichern darf, daß jede Sendung aus Ihrem interesssanten Bereich uns höchst willkommen seyn werde.
Den jungen Männern in Bendorf bitte von abstehender Zusage, mit vorläufigen dankbaren Beyfall, gefällig Kenntniß zu geben. Nächstens das Weitere.
Weimar den 11. May 1829.