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An Caroline von Egloffstein
Abschriftlicher Auszug
Schreibens des Herrn Hofrath Rochlitz
Leipzig den 23. Juli 1829.
Bey mir meldet sich zunächst die Gräfin Egloffstein. Daß ich diese, wie weit das in wenigen Stunden möglich, habe kennen lernen, achte ich für ein wahres Glück. Kaum erinnere ich mich einer Dame, die, bey erster Bekanntschaft, einen so geistigaufregenden, würdiganmuthigen, wohltuhendbefriedigenden Eindruck, und ohne irgend ein merkliches Daraufanlegen, von der ersten Minute ihrer Gegenwart auf mich gemacht und bis zur letzten vollkommen gleichmäßig erhalten hätte. Mit ihr sollte man, wenn keine andern, doch die festlichen Tage des Jahres verleben. –
in fidem getreulicher Abschrift,
mit den herzlichsten Wünschen
und Empfehlungen, wo sich's ziemen will.
Goethe. [23]