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An Carl Ernst Adolf von Hoff
Ew. Hochwohlgeboren
geneigtes Schreiben ist mir doch noch früher zugekommen als die angekündigte höchst erwünschte Büste, welche einige Tage in Weimar verweilt. Schon stehen unsere beiden höchstverehrten Fürsten an der Stelle neben dem farbigen Fenster, in dem Locale, dessen Einrichtung und Bereicherung wir Höchstdenenselben erfreulichst schuldig geworden. Möge allen Angestellten fernerhin gelingen, den Beyfall der höchsten und hohen Vorgesetzten zu erlangen.
Einen wohlgemeinten Aufsatz des Bibliothekars Güldenapfel, wegen Verbesserung des Bibliotheksfonds, wird Herr Geh. Legations-Rath Conta vielleicht übersendet haben; möchten auch Sie mir einige Winke geben, damit ich in einer Angelegenheit, die nicht meiner Competenz ist, etwas Fruchtbares äußern könnte; vielleicht ist grade der jetzige Moment einer solchen Einrichtung für die Zukunft günstig.
Niemals habe mehr Ew. Hochwohlgeboren beschränkte Zeit, sich bey uns aufzuhalten, beklagt, als dießmal, wo ich gerade mit Freyheit einer so werthen Unterhaltung mich hätte hingeben können. Bey gemeinsamen Neigungen und Absichten könnte ein solches längeres Zusammenseyn nicht anders als höchst unterhaltend und nutzbar werden.
[167] Einige schöne Tage auf dem Thüringer Wald verlebt zu haben, gönne von Herzen; dem bloßen natürlichen Sinn ist es schon großer Genuß, dem Kenntnißreichen, Ausgebildeten über alle Maaßen schön und belebend.
Empfangen Sie meinen Dank, daß durch die Bemerkungen zu den neuen Statuen Sie auch an meiner Seite alles erschöpfen wollen, so daß ich mich in dem angenehmen Falle sehe, ohne weitere eigene Discussion allem schon Gesagten mich conformiren zu können. Möge ich nur immer das Beste von Ihrem Wohlseyn zu vernehmen haben!
Sollte sich eine schickliche Gelegenheit finden, Ihrem gnädigsten Herrn unterthänigst mich zu empfehlen und wiederholt zu danken, daß er uns in den Stand gesetzt, ein eifrig angefangenes Werk auch eifrig fortzusetzen. Möge es zu Höchstseiner Zufriedenheit gereichen, eine solche Anstalt auf den Grad begünstigt zu haben.
Jena den 22. August 1820.