36/93.
An den Großherzog Carl Augustund die Großherzogin Louise
Ew. Königliche Hoheiten
geruhen aus Beygehendem gnädigst zu ersehen: daß ein ganz leidlicher Schreiber sich an meine Seite gefunden; verzeihen aber auch zugleich, wenn meine devote Mittheilung etwas umständlicher und weitläufiger als wohl sich ziemte geworden ist.
Mit dem aber auch sey, bitte Inhalt, Stil und Schrift günstig aufzunehmen und wenigstens daraus zu entnehmen, wie ich neben dem Vergnügen auch einige nutzbare Kenntniß bey meinen Kreuz- und Querfahrten zu gewinnen suchte. Von bedeutenden Menschen, Staatsbürgerlichen, kirchlichen und Schulverhältnissen [120] durfte das Charakteristische dem Papier nicht anvertrauen, und indem ich nun eben abzuschließen gedenke, beglückt mich Ew. Königlichen Hoheit, verehrt geliebte Handschrift, für deren Wiedererblicken nach jenem schmerzlichen Fall meine brünstigsten Wünsche zu den hilfreichen Mächten gewendet waren.
Vor Ende des Monats hoffe persönlich aufzuwarten und ist mein feynlichtes Anliegen, daß eine wohlthätige Nachcur meinen verehrten Fürsten und Herrn dem nächsten Winter entgegen führen möge. Wie ich mich denn des Augenblicks im Voraus höchlich erfreue, Höchst Dieselben in der wünschenswerthesten Umgebung zu verehren. Möge mein Andenken dort wohl erhalten und mir eine huldvolle Aufnahme vorbereitet seyn. Mich und die Meinigen zu fernerer Gunst und Gnade angelegentlichst empfehlend.
Eger den 13. August 1822.