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An Carl Friedrich Zelter

Herrn Professor Delbrück, der Sie in Berlin oder auf der Reise nach Königsberg oder in Königsberg selbst zu treffen hofft, gebe ich dieses Blatt an Sie mit, daß wieder nur einmal etwas von mir an Sie gelange. Für die gute Behandlung Eberweins nehmen Sie den besten Dank. Es soll mich sehr freuen wenn er etwas gründlich fruchtbares in seinem Fache zu [45] uns bringt; denn ich bin der augenblicklichen anmaßlichen Pfuscherey in jedem Fache so satt, daß ich nicht darnach mehr zum Fenster hinaus sehen mag, ja daß sogar die Deutschen in ihre Unglück mir lächerlich vorkommen, weil sie eigentlich nur verzweifeln, daß sie nicht mehr salbadern sollen.

Möchten Sie doch dergestalt unterstützt und gestärkt zurückkommen, daß dasjenige was Sie zu leisten im Stande sind, nicht ganz verloren sey und, wäre es auch nur traditionsweise, für künftige Zeiten erhalten werde.

Wo Ihnen auch mein neuer Roman begegnet, nehmen Sie ihn freundlich auf. Ich bin überzeugt, daß Sie der durchsichtige Schleyer nicht verhindern wird bis auf die eigentlich intentionirte Gestalt hineinzusehen.

Haben Sie vielen Dank, daß Sie sich der armen Najade angenommen. Ich bin sehr verlangend Ihre Composition zu vernehmen. Das beste Lebewohl.

Jena den 26. August 1809.

G.

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