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An Ludwig Wilhelm Cramer
Ew. Wohlgeboren
überzeugen sich, daß Brief und Sendung nach einer so langen Pause mir höchst angenehm gewesen. Das geognostische Heft zeugt mir von Ihren fortgesetzten Studien, die bedeutenden Mineralien von dauernder Neigung, mir etwas Angenehmes zu erzeigen; denn wenige Schubladen meiner Sammlungen kann ich auf ziehen, ohne mich jener erfreulich-belehrenden Stunden zu erinnern.
Einen Absatz Ihres gewiß bedeutenden Kabinetts wüßt ich in dem Augenblick nicht zu vermitteln; wollen Sie mir jedoch eine etwas nähere Anzeige des Inhalts mittheilen, so könnte eher dem und jenem Liebhaber, jedoch vorzüglich öffentlichen Instituten so davon Kenntniß geben, auch vor allen Dingen eine Anzeige in der Nationalzeitung veranlassen, um wenigstens einige dienstliche Erwiderung so mancher erwiesenen Gefälligkeiten zu erproben. Übrigens glaube [228] ich leider zu bemerken, daß die Leidenschaft für diese schöne Natureinsichten, die uns so viele Jahre beherrschte, in Deutschland abzunehmen scheint. Es ist wunderbar, daß ein fernes und fremdes politisches Interesse das Nächste verschlingt, wovon so mancher Nutzen jetzt und künftig zu hoffen wäre. In Amerika beschäftigen sich unsre Deutschen höchst lobenswürdig und setzen emsig fort, was Herr v. Humboldt so trefflich eingeleitet.
Mich bestens empfehlend und das Weitere nächstens zu vernehmen wünschend.
Weimar den 4. Januar 1828.