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An Friedrich Schiller

In dem Falle, in welchem ich mich gegenwärtig befinde, ist die Überzeugung das beste, daß das, was gegenwärtig geschehen muß durch meine Gegenwart gefördert wird, und wäre es auch nur Täuschung daß ich hier nöthig bin, so ist auch schon mit dieser genug gewonnen. An alles Übrige, es sey poetisch oder litterarisch, naturhistorisch oder philosophisch wird nicht gedacht, meine Hoffnung steht auf den Anfang des Augusts, wo ich Sie wieder zu sehen gedenke. Bis dahin wird auch wohl meine Roßlaer Gutssache in Ordnung seyn, denn ich habe noch die Lehn zu empfangen und was dergleichen Dinge mehr sind.

Madame la Roche ist wirklich in Osmanstädt angekommen und da ich mich gegenwärtig im Stande der Erniedrigung befinde, so brauche ich den Beystand der Unglücksburgermeisterin nicht um diesem Besuch gehörig zu begegnen.

[131] Übrigens ist, wie schon gesagt, nichts neues, erfreuliches und seelenerquickliches vorgekommen und ich bin genöthigt diesen Brief abermals zu schließen, ehe er noch was enthält.

Leben Sie recht wohl, halten Sie sich an Ihr Geschäft und bereiten mir dadurch einen schönen Empfang. Ihrer lieben Frau viele Grüße.

Weimar am 17. Juli 1799.

G.

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