29/8162.
An Christian Ernst Friedrich Weller
Sie empfangen hiebey, mein werthester Herr Doctor:
1) Die übersendeten Quittungen autorisirt zurück;
2) Jord. Brunus von Nola, der akademischen Bibliothek gehörig, wogegen mein mehrjähriger Zettel einzulösen wäre.
3) Eine vorläufige Resolution wegen des medicinischen Auditoriums.
4) Rath Vulpius wäre zu begrüßen; auf seine sämmtlichen Anfragen könnte Mittwoch Antwort und Entscheidung erfolgen.
W. d. 19. Sept. 1818.
Goethe.
[Beilage.]
Das medicinische Auditorium betreffend, wäre gegenwärtig nur vorläufige Berathung zu halten, jedoch bis auf weitere Resolution nichts zu rühren.
1) Der Saal wird von Meister Werner ausgemessen.
2) Ein Anschlag gefertigt, wie hoch das Dielen könnte zu stehen kommen.
3) Ausmessung und nähere Bestimmung, inwiefern die Repositorien der Schloßbibliothek dem medicinischen Auditorium angepaßt werden könnten.
4) Was Meister Werner verlangt, diese Veränderung [283] vorzunehmen und zwar für das Abbrechen, Anschaffen und Aufstellen, alles zusammen.
5) Machte Meister Timmler den Anschlag, was die Thür durchzubrechen, das Gewände aufzustellen u.s.w. kosten würde.
6) Ferner Tischler und Schlosserarbeit wegen der Thüre selbst.
7) Was es koste den Saal gelb wie die unteren Zimmer anzustreichen.
8) Wegen der Portraite wird die Überlegung gepflogen werden.
Ist Vorstehendes alles berichtigt und verzeichnet, auch die Summe ausgeworfen, so wird alles an mich herüber zu weiterer Entschließung gesendet.
Weimar den 19. September 1818.
Goethe.
Zugleich wäre ein Anschlag zu machen, wie lange es dauern würde, wenn man die sämmtlichen Bücher der Schloßbibliothek noch vor Winters in das akademische Gebäude schaffen wollte, vorausgesetzt, daß sie Platz finden, um einstweilen alles unterzubringen. Hierüber würde mit Rath Vulpius und Prof. Güldenapfel zu sprechen seyn. Könnte ich über alles Mittwoch Aufklärung haben, so würde die Entschließung sogleich gefaßt werden können.
G. [284]