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An Carl Franz Anton von Schreibers
Ew. Hochwohlgeboren
begrüßte, vor meinem Abgang von Carlsbad, am 26. May mit einer kleinen Sendung; möge sie, wenn gleich nur ein Tropfen zum Ocean, geneigt aufgenommen seyn.
[223] Ihro Königliche Hoheit der Großherzog, so eben von einer Töplitzer Badecur in erwünschtem Wohlseyn zurückgekehrt, trägt mir auf, ungesäumt für das herrliche Werk über Meteorische Massen den verbindlichsten Dank abzustatten. Es ist gegenwärtig durch gnädigste Mittheilung glücklicherweise in meinen Händen, und ich weiß nicht, was ich daran mehr bewundern soll: die genaue Beobachtung, das ausführliche Historische, die trefflichen Abbildungen oder die weitumgreifende Aussicht.
Herr Doctor Chladni, dem wir vielen Dank schuldig sind, hat Ihnen nun auch den größten Dank zu sagen, da Sie seinem Bemühen die Krone aufsetzen wollen. Denn ich gestehe gern, daß ich unter diejenigen gehöre, auf welche das Motto der Rückseite des Titelblatts ganz eigentlich paßt. Wie könnten wir zu einem Anschauen der Natur gelangen, wenn wir sie nicht zu schauen hätten? Und ich darf gerade in diesem Fall bekennen, daß mir das wichtige Phänomen historisch bisher aller Aufmerksamkeit werth geschienen; daß ich aber auch nur bey'm ersten Durchblättern des Werkes ein ganz neues Interesse erregt gefühlt und mir vom Studium desselben die schönsten belehrenden und belebenden Wirkungen verspreche.
Mögen Ew. Hochwohlgeboren meiner, so wie unserer Anstalten und Verhältnisse überhaupt, in Ihrem größern, herrlichern Kreise, freundlich gedenken.
[224] Anzufügen darf ich nicht vergessen, daß Herr Graf Carl von Sternberg bey mir durch einen Franzenbrunner Curgast freundlichst anfragen und um nähere Bezeichnung meines Wunsches nach fossilen Pflanzenresten verlangen lassen, worauf denn ungesäumt das Nöthige zu erwidern nicht verfehlen, auch nicht vergessen werde, daß ich diese neue Vortheile Ew. Hochwohlgeboren thätiger Vermittlung schuldig geworden.
Jena den 15. September 1820.